Kunst von Menschen mit und ohne Behinderung
Skulpturenweg
NOAcontemporary führt und kuratiert im Auftrag der SSBL Stiftung für selbstbestimmtes und begleitetes Leben den Skulpturenweg.
Der Skulpturenweg ist eine weitere Initiative der SSBL, die es der Stiftung ermöglicht, dreidimensionale und grössere Werke der hauseigenen Künstler auszustellen. Während die Malereien und Zeichnungen in der Galerie im Kloster oft Werke von einzelnen Künstlerinnen und Künstlern sind, sind es im Skulpturenweg mehrheitlich kollaborativ entstandene Werke einer ganzen Gruppe von Künstlerinnen und Künstlern. Unsere kreativen Bewohnerinnen, Bewohner und Tagesbeschäftigte erschaffen so in den Ateliers gemeinsam Kunst, arbeiten und lachen zusammen mit den Betreuer und Betreuerinnen. Die Werke aus den Ateliers werden auch im Skulpturenweg mit Werken von Gastkünstlerinnen und -künstlern kombiniert ausgestellt, um einen grösseren Kontext zu schaffen.
«Visionär»
Ab 31. August 2024 bis 30. August 2025
«Kunst ermöglicht es uns, in die Lebenswelten dieser Personen einzutauchen. Visionäres kann man im Grossen, aber auch im Kleinen finden, im Figurativen und im Abstrakten. Ausgewählt wurden Werke von Kunstschaffenden, die ihre einzigartige Schaffensweise und ihren Stil entwickelt haben und das Publikum daran erinnern, wie vielfältig menschliche Kreativität ist. Bei der heutigen Bilderflut, mit der wir im Alltag konfrontiert werden, kann Kunst als Gegenpol dienen. Besucher und Besucherinnen können sich in der Ausstellung gedanklich mit den Werken verbinden und ihre eigenen Assoziationen fliessen lassen. Mit der Jahresausstellung der SSBL, die von August 2024 bis August 2025 stattfindet, laden wir Sie ein, in die Welt der grenzenlosen Fantasien und Visionen einzutauchen. Unsere neue Ausstellung VISIONÄR zeigt die Werke von Künstlerinnen und Künstlern, die über die Grenzen des Bekannten hinausblicken. Sie können sich von der Vielfalt kreativer Interpretationen und der Kraft der Visionen inspirieren und verzaubern lassen.
Passend zum Thema der Ausstellung ist die SSBL Mitglied des Vereins «Kunsthoch Luzern». Die Vernissage findet deshalb zum zweiten Mal am Aktionstag statt, an dem sich rund 30 Kunstinstitutionen in und um Luzern beteiligen. Damit erhält die Galerie im Kloster eine regionale Sichtbarkeit und wird in den Diskurs über das Kunstschaffen in Luzern eingebunden.»
Vivienne Heinzelmann, Kuratorin Galerie im Kloster, Artist Management & Kuration, NOAcontemporary
Öffnungszeiten
frei zugänglich auf dem Gelände in Rathausen
Ansprechperson
Vivienne Heinzelmann
Kuratorin Galerie im Kloster
E-Mail-Adresse
T 076 500 74 25
Über die Kunstwerke und die Künstlerinnen und Künstler
Rolf Grönquist
Der Steinbildhauermeister Rolf Grönquist befasst sich neben seiner beruflichen Tätigkeit als Grabmalsteinhauer mit der Erforschung des Materials sowie der damit einhergehenden künstlerischen Gestaltung.
Dominik Hagmann
Dominik Hagmann will mit seinen Türmen ermutigen, Träume zu verwirklichen und nur den Himmel als Grenze
zu akzeptieren.
Susanne Heinrich
Die Künstlerin Susanne Heinrich ist mit zwei Werken vertreten, denen man auf dem Skulpturenweg begegnet.
Dusan Jovanovic
Die Collagen-Bilder von Dusan Jovanovic offenbaren uns zwei unterschiedliche Landschaften.
R. K.
R. K. lädt ein, in ihre figurative Welt einzutreten, die von verschiedenen Formen und Motiven geprägt und in den Regenbogenfarben gehalten sind.
Florian Maritz
Florian Maritz zeigt zwei Skulpturen, die unterschiedliche Kontexte und Zeiten miteinander verbindet. Dabei ist ihm das Zusammenwirken von altem Handwerk und digitalen Phänomenen
wichtig.
W. H. M.
Die Tonschalen wurden zu einem Gemeinschaftswerk zusammengefügt. Die untere wurde von W. H. M. kreiert, die obere von Josef Waser, wobei Stefan Villiger seine ikonischen Verzierungen hinzugefügt hat.
Hans Sidler
Die Werke von Hans Sidler regen an, Bestehendes neu zu denken. Der Kunstschaffende verleiht metallenen Objekten aus dem Alltag eine weichere Form, indem er sie mit verschiedenen Fäden
umwickelt.
René Steudler
Das «Regenbogen-Karussell» ist ein Gemeinschaftswerk, das über einen sehr langen Zeitraum hinweg gewachsen ist. Die einzelnen Elemente aus Ton spiegeln verschiedene Phasen des künstlerischen
Schaffens wider.
Stefan Villiger
Die Tonschalen wurden zu einem Gemeinschaftswerk zusammengefügt. Die untere wurde von W. H. M. kreiert, die obere von Josef Waser, wobei Stefan Villiger seine ikonischen Verzierungen hinzugefügt hat.
Josef Waser
Die Tonschalen wurden zu einem Gemeinschaftswerk zusammengefügt. Die untere wurde von W. H. M. kreiert, die obere von Josef Waser, wobei Stefan Villiger seine ikonischen Verzierungen hinzugefügt hat.
Y. P.
Y. P. künstlerische Handschrift ist unverkennbar. Mit Buntstiften malt sie Formen, die in ihrer Gesamtheit abstrakt sind.
Dieses Werk wurde, mit Hilfe einer Motorsäge, von dem Strunk eines Birnbaumes herausgearbeitet. Die Figuren, die in einem Kreis auf einem ausgehöhlten Sockel sitzen, nehmen alle eine gebückte Haltung ein. Die Kreisform suggeriert etwas Verbindendes, aber durch die gebückte Haltung der Figuren, scheinen sie sich auch voneinander zu isolieren. Jedoch lässt sich auch argumentieren, dass die Figuren einander Vertrauen: einem Feind dreht man selten den Rücken zu. Eine Spannung zwischen Isolation und Gemeinsamkeit entsteht.
hp Hunkeler
ca. 40 x 40 x 100 cm
Teil der SSBL Sammlung
Der Mensch wird unwillentlich und andauernd von seinem Umfeld geprägt, und nimmt (unter)bewusst neue Erfahrungen, Ideen, Emotionen in sich auf. Er wird somit erst zu dem Menschen, der er ist, nach der Verinnerlichung all dieser Erfahrungen. Der kleine Mensch im Brustkorb der Skulptur, der das Innenleben darstellt, steht symbolisch für all die Probleme oder Erfahrungen, die von uns aufgenommen und ausgetragen werden. Vielleicht entdecken Sie ja beim Betrachten der Figur, dass Sie selbst auch gerade ein solches Innenleben in Sich tragen.
hp Hunkeler
ca. 30 x 30 x 140 cm
Teil der SSBL Sammlung
Obwohl die imposante Skulptur aus Beton besteht, vermittelt sie keinen einschüchternden Eindruck. Vielmehr scheint die Skulptur eine schützende Funktion einzunehmen. Die vier Segmente wölben sich wie zu einem Gefäss zusammen und nach oben, und nehmen dadurch eine blütenähnliche Form an. Durch das Material wird klar auch eine Stärke und Bodenständigkeit sichtbar, die umschliessende Form der Skulptur lässt Bezüge zu Pflanzen herstellen. Das starke und bodenständige Material und die schützende Form vermitteln das Gefühl von Geborgenheit.
Gottlieb Ulmi
ca. 200 x 200 x 400 cm
Teil der SSBL Sammlung
Auch bei diesem Werk ist der Kontrast zwischen Material und pflanzlichen Formen der Umgebung zentral. Die in die Höhe ragenden Rippen erinnern auch an umliegende Baumstämme, und doch ist die Oberflächenstruktur ein totaler Kontrast zu den umgebenden Pflanzen. Die Lichtreflexion des Materials verleiht der Skulptur eine Lebendigkeit. Denn je nach Wetter und Position der Betrachter*in verändert sich das reflektierte Licht und damit auch die Erscheinung der Oberfläche. Diese nicht kontrollierbaren Einflüsse verleihen der eigentlich rigiden Form der Skulptur etwas Spielerisches.
John Grüniger
je ca. 10 x 20 x 100-400 cm
Teil der SSBL Sammlung
Bei diesem Werk steht der Bezug zum Ort in klarem Fokus, denn Teile des Werkes wurden an Ort und Stelle gefertigt, um Bewohner/-innen und Betreuer/-innen einen persönlichen Bezug dazu zu geben. Es ist nicht nur ein Kunstobjekt zum Anschauen, sondern kann auch funktionell als Sitzgelegenheit genutzt werden. Je länger diese Steingruppe dort platziert sein wird, desto mehr wird sie selbst auch zu einem Teil der Umgebung. Obwohl der Menscheneingriff klar sichtbar ist, durch die scharfen Kanten und geschliffene Oberfläche, wird sich die Natur den Stein mit der Zeit auch wieder zurückholen.
John Grüniger
je ca. 60 x 120 x 40 cm
Teil der SSBL Sammlung