Bodenständiger Quereinsteiger bei der SSBL
Beim Anblick der muskulösen, tätowierten Oberarme und Sturmfrisur kommt wohl niemand auf die Idee, dass Georg mit weit über 50 Jahren demnächst seine Ausbildung zum FaBe bei der SSBL beginnt.
Menschen mit Behinderung finden bei der SSBL einen Platz fürs Leben, sie werden aber auch in ihrer letzten Lebensphase von Fachpersonen begleitet und gepflegt. Ein Gespräch mit Martina Rosenberg, Pflegefachfrau im Pflegebereich Kanton der SSBL.
Welche Bedeutung hat Palliative Care bei der SSBL?
Menschen mit Behinderung finden bei der SSBL einen Platz fürs Leben, sie werden aber auch in ihrer letzten Lebensphase von Fachpersonen begleitet und oder gepflegt.
Wann kommt Palliative Care zum Einsatz und wer entscheidet darüber?
Eine Klientin, ein Klient, wird dann palliativ betreut, wenn aufgrund einer schwerwiegenden Erkrankung keine Aussicht auf Heilung besteht. Und der Klient sowie Angehörige, Ärzte und Betreuungspersonen zum Schluss kommen, dass Palliative Care der richtige Weg ist.
Was genau beinhaltet Palliative Care?
Kurz zusammengefasst steht bei Palliative Care eine möglichst lange und hohe Lebensqualität im Vordergrund. Dank medizinischer und pflegerischer Indikationen können auftretende Schmerzen gut bekämpft werden. Das wirkt sich oftmals über einen längeren Zeitraum positiv auf die Lebensfreude aus.
Hat die SSBL eine spezielle Abteilung für Palliative Care?
Klienten, die palliativ betreut werden, bleiben so lange wie möglich auf ihrer Wohngruppe, also in ihrem gewohnten Umfeld und mit ihren Betreuungspersonen. Wenn der medizinische und pflegerische Aufwand zu gross wird, kann eine interne oder externe Verlegung angestrebt werden.
Bietet die SSBL auch Sterbebegleitung an?
Die Sterbebegleitung gehört zum ganzheitlichen Prozess von Palliative Care. Die Wünsche der Klientin, des Klienten und seinen Angehörigen werden im Vorfeld nachgefragt, damit religiöse wie auch spirituelle Rituale unterschiedlicher Glaubensrichtungen von der SSBL organisiert und begleitet werden können. Wenn sich der Lebenskreis geschlossen hat, dürfen sich Angehörige, Wohngruppenmitglieder und Mitarbeitende viel Zeit nehmen und sich auf ihre Weise verabschieden.
Ist es nicht unglaublich schwierig, für Menschen mit Behinderung die Entscheidung für Palliative Care zu treffen?
Das ist so. Wir versuchen, den Klienten, die Klientin, soweit wie möglich in den Entscheidungsprozess einzubeziehen. Dabei setzen wir Hilfsmittel wie UK (unterstützte Kommunikation), Sprachcomputer etc. ein. Letztlich werden alle Entscheidungen an einem oder mehreren Rundtischgesprächen im Sinne des Klienten getroffen.
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